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Millimeterarbeit im Untergrund
Bauunternehmen: ARGE Tunnel Rastatt, Stuttgart; Bauunternehmen Ed. Züblin AG und HOCHTIEF Solutions AG
Der Tunnel Rastatt besteht aus zwei Bahnröhren von 4.270 m Länge und ist ein Baustein des europäischen Bahngüterkorridors zwischen Rotterdam an der Nordsee und Genua am Mittelmeer. Acht Rettungsquerschläge und ein Versorgungsquerschlag, die beide Röhren verbinden, wurden mit speziellen MEVA-Schalungslösungen betoniert.
Neun Tunnelverbindungen mit cleveren Sonderschallösungen hergestellt
Der Tunnel Rastatt besteht aus zwei Bahnröhren von 4.270 m Länge und ist ein Baustein des europäischen Bahngüterkorridors zwischen Rotterdam an der Nordsee und Genua am Mittelmeer. Acht Rettungsquerschläge und ein Versorgungsquerschlag, die beide Röhren verbinden, wurden mit speziellen MEVA-Schalungslösungen betoniert.
Die Rettungsquerschläge in Abständen von rund 500 m sind jeweils ca. 16 m lang und elementar für das Sicherheitskonzept. Im Notfall gelangen Menschen in die andere Tunnelröhre, zudem sind rauchsicher abdichtende Schleusenkammern enthalten. Für die Betonagen wurde ein ausklappbarer Schalwagen konstruiert und im Versorgungsschacht kamen individuelle Holzelemente zum Einsatz.
Rettungsquerschläge – rund und eckig
Die acht Durchgänge sind nicht als einfache Röhren oder Rechtecke ausgeformt, sondern als eine Mischung von beidem. So führt ein fast quadratischer Anschlussblock als Eingang von der Bahnröhre in den Querschlag und geht in einen größeren, ebenfalls rechteckigen und mit Vouten versehenen Mittelblock über. In der Mitte des Querschlags dominiert ein 9,85 bis 10 m langes ovales Gewölbe mit 7 m Innendurchmesser.
Da die Öffnungen kleiner sind als der Querschnitt der Verbindungstunnel, wurde eine spezielle Lösung benötigt, um die Schaltechnik in die Querschlagmitte ein- und wieder ausfahren zu können. MEVA entwickelte mit seinem Partner für Stahlschalung Rúbrica Ingeniería einen flexiblen Schalwagen, der das Betonieren aller Ausführungsabschnitte ermöglichte und dabei nur wenige Anpassungen erforderte. Die Konstruktion besteht aus einem auf Gleisen fahrbaren Transportwagen inklusive Hydraulik mit Steuereinheit, Schalung und Arbeitsbühnen.
Vor dem Bau jedes Querschlags musste das Erdreich durch Vereisung stabilisiert werden. Mehrere Tübbinge, vorgefertigte Betonelemente an den Innenwänden der Hauptröhren, wurden herausgebrochen und das gefrorene Erdreich per Fräsbagger abgetragen. Schrittweise wurde armiert und mit Spritzbeton stabilisiert. Nachdem der Querschlag bergmännisch aufgefahren und gegen Grundwasser abgedichtet war, begann die Betonage.

Schalung hydraulisch ein- und ausgeklappt
Zunächst wurden die bis zu 1,75 m hohen Sohlen (Fundamente) betoniert. Nun konnten Schienen auf der Sohle montiert und der Transportwagen mit dem ersten Segment der Gewölbeschalung hineingefahren werden. Um das 5,75 m breite und 5,25 m hohe Konstrukt durch den engen Eingang manövrieren zu können, wurde die mit Gelenken versehene Rundschalung hydraulisch auf 3,65 x 3,29 m zusammengeklappt und passte nun in Millimeterarbeit exakt durch den engen Anschlussblock. Dann wurde die Rundschalung auf vollen Umfang aufgeklappt.
Die dreidimensionale Beweglichkeit des Schalwagens erleichterte das exakte Ausrichten. Zwei weitere Gewölbe-Schalsegmente wurden ebenfalls eingefahren, angeschlossen und mit der Stirnschalung versehen. Nun konnten die Firste und Ulmen des Gewölbes auf voller Länge bis 10 m über Einfüllstutzen betoniert werden. Nach Aushärtung des Gewölbes wurden die drei Segmente nacheinander eingeklappt und aus dem Querschlag transportiert.
Anschließend wurden die rechteckigen Schalungen hereingefahren und der Mittel- und Anschlussblock gemeinsam monolithisch betoniert. Das Gleiche auf der anderen Seite des Querschlags. Nach Aushärtung musste die im fertig betonierten Querschlag „gefangene“ Mittelblock-Schalung (3,90 x 4,30 m) durch die nur 2,52 x 2,71 m messende Öffnung des Anschlussblocks herausbefördert werden. Dies wurde ebenfalls durch einen cleveren Klappmechanismus realisiert.

Holzschalung für den Versorgungsweg
Der Versorgungsquerschlag unterscheidet sich deutlich von den acht Rettungsquerschlägen. Er ist schmaler und anders aufgebaut. In der Mitte mündet er in einen von oben herabführenden Schacht mit 3,60 m Durchmesser. Hier musste in mehreren Einzelschritten und mit Sonderschalungslösungen penibel gearbeitet werden. Nach den Sohlen wurden die Eingänge, Gewölbe und schließlich der Übergang zum senkrechten Schacht hergestellt.
Das Know-how der MEVA-Abteilung für Sonderschalung zahlte sich insbesondere bei der Planung der komplexen Überschneidungsbereiche aus. So wurden clevere Lösungen entwickelt, die mehrfach einsetzbar waren und die Logistik auf der engen Baustelle entlasteten.
Nach erfolgreicher Fertigstellung aller neun Querschläge im Rohbau konnte der Innenausbau mit Banketten, Löschwasserleitungen usw. erfolgen.
Verwendete Systeme:
- Tunnelschalung
- Sonderschalung
Projekt:
Rettungs-/Versorgungsquerschläge, Bahntunnel Rastatt, Deutschland
Bauunternehmen:
ARGE Tunnel Rastatt, Stuttgart; Bauunternehmen Ed. Züblin AG und HOCHTIEF Solutions AG
Planung und Betreuung:
MEVA Schalungs-Systeme GmbH, Haiterbach (D)
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