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Schluss mit unnötigem Zeitverzug

Im Juli 2022 ging an der Fachhochschule Biberach ein Projekt von Masterstudenten zu Ende, bei dem MEVA gemeinsam mit seinem Digitalisierungspartner BIM² sowie dem Start-up Building Information Innovator als Praxispartner unterstützte.


Fachkräfte von morgen forschen für die Baustelle von morgen

Über ein Semester hinweg entwickelten die Studierenden der beiden Masterstudiengänge Bau-Projektmanagement und Engineering Management ihre Arbeit. Beim Abschlusstermin präsentierten sie das Ergebnis. Mit dem Modellprojekt „Ortbetonschalung im Lebenszyklus – processing future formwork“ stellten sie sich dem Standardproblem für den Zeitverzug heutiger Baustellen: fehlende Struktur und mangelnder Überblick über die Gesamtprozesse.

Schalungsablauf als Prozess neu denken
Der wesentliche Fokus des Projekts lag auf der Schalung und deren digitaler Integration durch die Nutzung der BIM-Methode. Ziel war, den Schalungsablauf als Prozess neu zu denken und eine Lösung aufzuzeigen, wie Baustellen künftig schlanker gestaltet werden können. Als Ansatzpunkt diente die Notwendigkeit eines Zusammenspiels von verbesserter Materialwirtschaft und dem transparenten Informationsaustausch zwischen Planung und Ausführung. Dafür wurden zur Anwendung in der Praxis Grundlagen für die Entwicklung eines digitalen Kundenportals erarbeitet. Als erster Prototyp dafür diente eine bereits von den Studenten erstellte App, die Lieferscheine digital erzeugt.

Der ideale Soll-Prozess
Um am Ende des Prozesses ein termingerecht fertiggestelltes Bauwerk zu erhalten, werden zunächst folgende Daten in 5D BIM, ein System für effizienten Informationsaustausch, eingespielt: das 3-D-Modell, der Terminrahmen und die verfügbaren Ressourcen wie Eigen- und Mietmaterial, Personal und prognostizierter Materialbestand. Durch einen im Voraus detailliert geplanten idealen Prozess, der während der Ausführung ständig getrackt wird, sollen letztendlich Ressourcen gespart und somit mehr Kunden bedient werden. Der permanente Soll-Ist-Abgleich ermöglicht flexibleres Reagieren auf der Baustelle und macht Abweichungen vom Soll direkt sichtbar.

Konkret wird dabei im ersten Schritt das Rohbaumodell als IFC-Datei in Revit importiert und mit dem Add-In BIM²form sowohl die Schalungsplanung als auch deren Taktung erstellt. Diese wird mithilfe des Tools dProB der Building Information Innovator GmbH auf ideale Auslastung der Schalungskomponenten optimiert. Die dazugehörigen Logistikprozesse werden visualisiert. Daraus resultiert ein Terminplan, in dem auch An- und Rücklieferungen vermerkt sind. Somit können digitale Lieferscheine ausgestellt werden.

Auf der Baustelle angekommen, werden die geplanten Prozesse mittels des fotogrammetrischen Bilderkennungstools oculai getrackt. Durch ständigen Soll-Ist-Abgleich ist das Tracking der einzelnen Schalungskomponenten über den gesamten Prozess hinweg möglich. So kann jederzeit nachverfolgt werden, wo aktuell welches Material eingesetzt und wann dieses zurückgeliefert wird. Durch den Soll-Ist-Abgleich des Terminplans kann also im Ergebnis jederzeit entsprechend flexibel, vorausschauend und strukturiert reagiert werden.

Treiber der Digitalisierung werden unterstützt
BIM² und MEVA fördern als Partner die Baufachkräfte von morgen, die sich heute mit der Thematik BIM und 3-D-Schalungsplanung befassen. So werden Projekte unterstützt, die – wie dieses – die Digitalisierung in der Schalungs- und Baubranche vorantreiben.

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