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Nachhaltigkeit und Recycling von Schalungen

Jeder hat schon einmal von den drei englischsprachigen „R“s der Nachhaltigkeit gehört: reduce, reuse, recycle. Für die Bauindustrie gibt es sogar noch ein viertes „R“: repair. Der Einsatz nachhaltiger Materialien, die Steigerung der Wiederverwendbarkeit und die Reduzierung des Materialverbrauchs und der Verschwendung sind heute wichtiger denn je.

Nach Angaben der Global Alliance for Buildings and Construction (GABC), die dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen angehört, entfielen im Jahr 2019 nicht weniger als 38 % der weltweiten Kohlendioxidemissionen (CO2) auf den Gebäude- und Bausektor. 10 % davon resultieren aus der Herstellung von Baumaterialien und -produkten. Dies verdeutlicht die Rolle dieser Prozesse bei der Verursachung des Kohlenstoffs.

Die Verringerung des Materialverbrauchs im Bauwesen ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Für einige Prozesse jedoch liegen recht einfache Lösungen vor – zum Beispiel durch Wiederverwendung vorhandener Materialien über einen längeren Zeitraum oder durch Verlängerung der Lebensdauer. Ein anderer Weg ist das Recycling von Produkten, die am Ende ihrer Nutzungsdauer angelangt sind. Die Schalung ist ein Bereich, in dem diese Ambitionen realisiert werden können.


Das Baugewerbe und der Kohlenstoffausstoß

Als einer der größten Verursacher von Kohlendioxid-Emissionen weltweit muss das Baugewerbe alle Bemühungen und Möglichkeiten zur Verkleinerung des ökologischen Fußabdrucks nutzen. Laut dem 2020 Global Status Report for Buildings and Construction muss der Bausektor seine Emissionen bis 2030 in jedem Jahr um 6 % senken, um die globalen Emissionsziele zu erreichen.

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Schalungsfertigung bei MEVA auf dem neuesten Stand der Technik

 

Wiederverwendung der Schalung

Für die Herstellung von Betonschalung wird traditionell in der Regel Sperrholz gewählt, da es sich einfach konstruieren und verarbeiten lässt. In vielen Fällen ist das Material nach wie vor die beste Wahl. Was jedoch die Wiederverwendung betrifft, zeigen sich Nachteile. So ist die Lebensdauer von Sperrholz recht begrenzt. Das Material zersetzt sich im Laufe der Zeit, wenn es mit frischem Beton und Nässe in Berührung gekommen ist. So verringert sich die Anzahl der möglichen Wiederverwendungen. Darüber hinaus ist es derzeit nicht möglich, Sperrholz zu recyceln, da für seine Herstellung Leim und manchmal weitere chemische Bestandteile verwendet werden. Sie sorgen dafür, dass Sperrholz am Ende des Lebenszyklus von Schalungen als Sonderabfall gilt und in speziellen Anlagen und oftmals teuer entsorgt werden muss.

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Kunststoff- und Metallschalungen hingegen sind haltbar und langlebig. Sie können bei Bedarf repariert und nach ihrer Verwendung recycelt werden. Diese Eigenschaften tragen dazu bei, den Verbrauch natürlicher Ressourcen zu verringern und weniger Energie zu verbrauchen, da weniger neue Schalungsprodukte hergestellt werden müssen. Vor allem die Wiederverwendbarkeit über lange Zeiträume zahlt sich hier aus. Die Stahl- oder Aluminiumrahmen der Schalungen von MEVA halten viele Jahre, ebenso die alkus-Vollkunststoffplatte, die einfach zu reparieren und immer wieder einzusetzen ist – bis zu 1.500 Schalungsvorgänge sind keine Seltenheit. Das entspricht etwa der 30-fachen Anzahl von Sperrholz und bis zur sechsfachen Nutzung gegenüber anderen Kunststoffplatten.

Um die Menge der entsorgten Schalung zu reduzieren, nimmt MEVA alte Schalungen zurück und bereitet sie für die Wiederverwendung auf. Alle gebrauchten MEVA-Schalungen werden strengstens auf ihre Gebrauchstauglichkeit und die Qualität der Verarbeitung geprüft und können dann wieder günstig erworben und noch über viele Jahre genutzt werden. Die Metallrahmen werden professionell gereinigt, repariert und neu beschichtet, die Schalhaut je nach Schadensbild repariert oder erneuert. Auf gebrauchte MEVA-Schalungen gibt es je nach Bedarf zwei, fünf oder sieben Jahre Garantie.

Regenerierung der Schalung

Ein einzigartiger Vorteil der MEVA-Schalungen liegt in den serienmäßig eingebauten alkus-Vollkunststoffplatten. Sie können repariert und die Lebensdauer der Elemente somit um viele Jahre verlängert werden. Viele andere Kunststoffplatten können lediglich in einem eingeschränkten Umfang repariert werden. Die alkus-Vollkunststoffplatten werden stoffgleich, also mit identischem Material repariert und behalten ihre technischen Eigenschaften komplett bei.

Bei häufigem Baustelleneinsatz kommt es zwangsläufig zu Beschädigungen der Schalhaut, wie z.B. durch Kratzer oder von Nägeln und Schrauben verursachten Löchern. Diese beschädigten Stellen werden zunächst für die Reparatur vorbereitet, indem Schmutz, Beton, Schalölreste oder andere Verunreinigungen mit einem Oberflächenschaber manuell entfernt werden. Bei Kratzern wird dann mit einem Extruder oder Heißluftschweißgerät das neue Polypropylen geschmolzen und auf die beschädigten Stellen aufgetragen. Anschließend wird überstehendes Material wieder per Schaber entfernt.

Auch Löcher mit einem Durchmesser von bis zu 51 mm können repariert werden. Zunächst wird das Loch mit einem Stufenbohrer aufgebohrt, ehe ein Polypropylen-Reparaturpfropfen in das Loch eingesetzt und eingehämmert wird. Bei Löchern mit 35 bis 51 mm Durchmesser werden Reparaturflicken verwendet, die per Extruder eingeschweißt werden. Überstehendes Material lässt sich auch hier leicht mit einem Kratzer entfernen. Da die Stopfen und Flicken aus dem gleichen Material bestehen wie die alkus-Platten, können auch künftige Schäden im Bereich des Lochs einfach repariert und die Schalhaut uneingeschränkt weiterverwendet werden.


Recycling der Schalung

Die geschlossenen Profilrahmen der MEVA-Schalungen können jeweils am Ende ihrer Lebensdauer der Wiederverwertung zugeführt werden. Die Systeme AluFix, AluStar und MonoFix bestehen vollständig aus Aluminium und lassen sich komplett recyceln. Das gleiche gilt natürlich für die stählernen Systeme wie StarTec, StarTec XT, Mammut 350 und Mammut XT sowie, wie erwähnt, für die serienmäßig eingebauten alkus-Vollkunststoffplatten, die oftmals ähnlich lange halten wie der Rahmen selbst.


Die Wahl nachhaltiger Optionen

Nachhaltige Entscheidungen zu treffen ist der einzige Weg, wie die Bauindustrie ihre Ziele zur Reduzierung der Kohlenstoffemissionen erreichen kann. Es gibt leider nicht auf jede Herausforderung einfache Antworten. Eine einfach umzusetzende und darüber hinaus wirtschaftliche Möglichkeit aber liegt in der Wahl von Schalungssystemen, die über einen langen Zeitraum wiederverwendet, bei Beschädigung repariert und am Ende der Lebensdauer vollständig recycelt werden können. So können Bauunternehmen dazu beitragen, Materialverbrauch und CO2-Ausstoß zu verringern.

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