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Welche Schalung ist wirklich nachhaltig?
Umweltfreundlichkeit spielt in praktisch jeder Branche eine zunehmend bedeutende Rolle – so auch in der Bauindustrie. Ein Fokus in diesem Bereich liegt auf der Nachhaltigkeit der verwendeten Materialien für die Bauprozesse. Bei den Schalungen stehen insbesondere Holz, Kunststoffe und Metalle für die Schalungsrahmen und Schalplatten zur Wahl. Jedes dieser Materialien hat eigene Vor- und Nachteile bezüglich Wirtschaftlichkeit, Handhabung, Effizienz und Langlebigkeit. Welche ist aber die beste Option, wenn es um nachhaltige Nachhaltigkeit geht?
Wie nachhaltig ist herkömmliche Sperrholz-/Holzschalung?
Holz wird oft als umweltfreundliches Material angesehen, da es Kohlenstoff bindet und ein nachwachsender Rohstoff ist. Auch wenn Holz für einige Anwendungen eine umweltfreundliche Wahl ist, so müssen doch auch die beträchtlichen Umweltauswirkungen durch die Abholzung von Wäldern zur Gewinnung des Materials und die für die Herstellung von Sperrholzschalungen entstehenden Abfälle abgewogen werden.
Die Vorteile von Sperrholzschalungen liegen darin, dass im Material schädlicher Kohlenstoff gespeichert wird, was die Umwelt schont. Holz kann vor Ort zu Schalungen verarbeitet werden, sodass das Material nicht über lange Strecken an die Baustellen transportiert werden muss und somit Emissionen verringert. Darüber hinaus ist die Handhabung einfach, sodass vor Ort wenig schweres Gerät für Transport und Einbau benötigt wird.
Auf der anderen Seite steht die immer weiter steigende Nachfrage nach Holzprodukten. Sie treibt die Abholzung und Bewirtschaftung von Wäldern und den illegalen, nicht nachhaltigen Holzeinschlag voran. Dies gefährdet das ökologische Gleichgewicht. Nach Angaben der World Wildlife Foundation (WWF) hat der Handel mit Forstprodukten in den letzten 50 Jahren erheblich zugenommen, wobei der illegale Holzeinschlag 40 bis 50 % des gesamten Holzeinschlags in einigen der wertvollsten und am stärksten bedrohten Wälder der Erde ausmacht. Da Wälder große Mengen Kohlenstoff speichern, trägt die Zerstörung dieser Gebiete zur globalen Erwärmung und Freisetzung von Kohlenstoffen in die Atmosphäre bei. 15 % der weltweiten Treibhausgasemissionen werden durch Abholzung verursacht. Der Verlust der biologischen Vielfalt ist eine weitere drastische Folge der Entwaldung, da etwa 80 % der wildlebenden Tiere der Erde in bewaldeten Gebieten leben.
Auch der Energiebedarf für die Herstellung von Holzprodukten ist höher, als es bei einem natürlichen Material den Anschein hat. Um Rohholz zu einem brauchbaren Produkt zu verarbeiten, wird eine große Menge Energie zum Trocknen und Veredeln des Holzes benötigt – im Falle von Schalungsplatten handelt es sich um die Weiterverarbeitung etwa für die Herstellung von Sperrholz. Die Lebensdauer von Holzschalungen ist begrenzt: Sie sind nur für rund 30 bis 50 Einsätze geeignet, bevor das Material zu stark abgenutzt, beschädigt oder verformt ist und ersetzt werden muss. Aufgrund des im Sperrholz verwendeten chemischen Kleber und erst recht mit Beschichtungen durch Melamin- oder Phenolharz lässt sich das Holz nicht recyceln. Es muss vielmehr als Sondermüll entsorgt werden.
Wie nachhaltig ist Kunststoffschalung?
Kunststoffbeschichtete Schalungsplatten bestehen aus einer glatten Polypropylen-Oberfläche, die in einem Stahl- oder Aluminiumrahmen befestigt ist. Sie ist neben Sperrholz eine der am häufigsten verwendeten Schalungsarten. Sie bietet eine bessere Langlebigkeit, besteht aber nicht aus nachwachsendem Rohstoff, sondern wird aus Erdöl gewonnen.
Auf der Vorteilsseite stehen sowohl Langlebigkeit als auch Nachhaltigkeit. Die Kunststoffplatten halten nicht nur länger als Sperrholz: Sie können auch leicht repariert werden, wenn sie zerkratzt oder durchlöchert sind, ohne dass ihre Leistungsfähigkeit beeinträchtigt wird. Mit Sperrholz, das über eine begrenzte Lebensdauer verfügt, ist dies nicht möglich. Die alkus® Vollkunststoffplatte ist besonders nachhaltig: Sie kann bis zu 1.500-mal verwendet werden – das ist bis zu sechs Mal so häufig wie andere Kunststoffplatten und eine vielfache Steigerung im Vergleich zu Sperrholz. Da die Schalungen aufgrund ihrer Reparierbarkeit und Belastungsfähigkeit nur sehr selten ausgetauscht und nachbestellt werden müssen, sparen die Anwender zudem Zeit und Investitionen. Die erhöhte Langlebigkeit ist ein wichtiger Beitrag zu den Bemühungen um Nachhaltigkeit auf den Baustellen.
Auch bezüglich der Anwendbarkeit und Flexibilität weist die Kunststoffschalung gegenüber der Holzschalung keine Nachteile auf. Sie ist ebenso anpassungsfähig und kann genauso gut genagelt und geschraubt – und für den nächsten Einsatz einfach und schnell repariert werden. Die Reinigung der Schaltafeln erfolgt einfach per Hochdruckreinigung mit bis zu 1000 bar (14.000 psi). Da Kunststoff feuchtigkeitsunempfindlich ist und kein Wasser saugt, verziehen sich die Schaltafeln nicht und verrotten nicht bei der Lagerung.
Keine Frage: Plastik wird nur sehr langsam biologisch abgebaut und Mikroplastik schädigt die Tier- und Umwelt. Darüber hinaus ist die Recyclingrate in einigen Ländern niedrig und die Verschmutzung und Belastung durch Kunststoffe ist ein großes Problem. Polypropylen, das in Schalungen wie der alkus® Vollkunststoffplatte verwendet wird, ist jedoch einfach zu reparieren und zu recyceln, ohne dass beim Recycling giftige Chemikalien freigesetzt werden. Polypropylen verbraucht zudem die geringste Menge an Energie bei der Herstellung und erzeugt im Vergleich zu anderen Kunststoffen die geringsten Kohlendioxidemissionen. Die Schalungsplatten aus Vollkunststoff bestehen vollständig aus Polypropylen mit einer glatten Deckschicht und einem Polypropylen-Schaumkern – im Gegensatz zu anderen Produkten wie kunststoffbeschichteten Sperrholzplatten.
Wie nachhaltig ist Metallschalung?
Auch Metall dient häufig als Schalhaut, meist wird dafür Aluminium verwendet. Hier gilt zwar, dass der Rohstoff zunächst abgebaut, verarbeitet, veredelt und dann zur Baustelle transportiert werden muss. Im Vergleich zu Sperrholz bietet Metall jedoch eine hervorragende Langlebigkeit. Diese Schalungsoberflächen sind äußerst robust, und da Aluminium ein geringes Gewicht hat und darüber hinaus auch biegbare Schalhäute verfügbar sind, lässt es sich auf der Baustelle einfach handhaben.
Nachhaltige Schalung für jede Anforderung
Der Schlüssel zur nachhaltigen Schalung liegt in der Verringerung der Abhängigkeit von kurzlebigen Produkten und in der Wiederverwendung vorhandener Schalungen über einen möglichst langen Zeitraum. Dies lässt sich mit Kunststoffschalungen wie der alkus® Vollkunststoffplatte oder mit Metallschalungen erreichen. Aufgrund regionaler Unterschiede in der Verfügbarkeit kann jedoch in manchen Fällen eine Sperrholzschalung die nachhaltigere Variante sein. MEVA bietet eine Reihe von nachhaltigen Schalungsvarianten an, die den individuellen Anforderungen aller Kunden gerecht werden.